Kreishallenmeister, Vierter der B-Klasse, erfolgreicher Ausrichter des 42. Stetten-Stetten-Turniers mit rund 1000 Besuchern: Das Jahr 2016 war ein besonderes für den TuS Stetten. Nun darf sich der TuS über einen weiteren Höhepunkt freuen. Er ist „Verein des Jahres 2016“.
Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter dem rund 330 Mitglieder starken TuS Stetten (von oben im Uhrzeigersinn): Ende Januar sicherte sich die Mannschaft im Finale gegen die TSG Zellertal den Sparkassen-Hallencup der B-Klasse Nord, an Pfingsten empfing der TuS rund 1000 Besucher zum 42. Stetten-Stetten-Turnier. Ganz nebenbei läuft es auch in der Jugendarbeit gut – nicht nur im Fußball. Die Tanzgruppen des TuS locken viele Kinder und Jugendliche an.
„Ein Riesenerlebnis!“ Das 42. Stetten-Stetten-Turnier liegt zwar bereits rund sieben Monate zurück. Bei Markus Hengstenberg, Vorsitzender des TuS Stetten, ist das traditionsreiche Turnier, das an Pfingsten zum fünften Mal in der Pfalz ausgetragen wurde, aber noch gut in Erinnerung. Die „Löwen aus der Pfalz“ empfingen an jenem Wochenende rund 1000 Besucher. Für den TuS hieß das: Ausnahmezustand. „Unsere Helfer waren schon eineinhalb Wochen vorher non-stop im Einsatz“, erzählt Hengstenberg und fügt hinzu: „Einige haben dafür zwei Wochen von ihrem Jahresurlaub geopfert.“ Zwischen zehn und 15 Leute hätten in der Planungsphase am Turnier gearbeitet, über das Wochenende selbst, schätzt der TuS-Vorstand, seien es rund 250 gewesen. „Manche kannte selbst ich als Vorsitzender nicht“, erzählt er. Unterstützung kam von allen Seiten: Ein Helfer habe kurzerhand einen aus Brasilien angereisten Freund mitgebracht. Und von der befreundeten Spielvereinigung aus Gauersheim rückten 30 Unterstützer an. „Jeder hat gern angepackt und war hilfsbereit“, erinnert sich Hengstenberg. „Was mich aber am meisten beeindruckt hat: Am Tag nach der Abreise haben unsere Leute schon alles abgebaut gehabt.“ Ein Verein, für den man freiwillig einen Teil seines Urlaubs opfert? „Was unseren Verein ausmacht, ist die Kameradschaft“, betont Dirk Matheis, Zweiter Vorsitzender. Von außen erscheine ihm Stetten manchmal wie ein gallisches Dörfchen. Soll heißen: Hier gibt es eine eingeschworene Truppe, alles geht Hand in Hand. Anders gesagt: „Ein Zahnrad greift ins andere.“
Das gelte übrigens nicht nur innerhalb des Vereins, erklären Hengstenberg und Matheis. Auch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde funktioniere einwandfrei. Während des Turniers etwa. Oder als es um den Umbau des Sportheims ging, den der TuS mit zahlreichen Helferstunden und rund 35.000 Euro Eigenleistung – „ohne Schulden zu machen“, wie Hengstenberg betont – im vergangenen Jahr beendete. Die offizielle Einweihung war in diesem Jahr – noch einer dieser Höhepunkte, die das Jahr 2016 zu einem besonderen für den TuS machen.
Dazu gehören aber auch sportliche Ereignisse. Beim Sparkassen-Hallencup der B-Klasse Nord sicherte sich das Stetter Team den Sieg. Und auf dem Rasen beendete die Elf von Lars Igel die Runde auf Rang vier. „Uns verlassen fast keine Spieler. Das ist wichtig“, verweist Matheis auf das gute Vereinsklima. Und Hengstenberg merkt an: „Jahrelang hatten wir zuvor zu kämpfen, um die Klasse überhaupt zu halten.“ Derzeit rangiert sein Verein in der B-Klasse auf Platz sechs – punktgleich mit dem Viertplatzierten SpVgg Gauersheim.
Nicht nur punktemäßig befinden sich beide Klubs auf Augenhöhe. In der Jugend gehen beide sogar gemeinsame Wege. Mit Erfolg: Alle Altersklassen sind besetzt. Etwa 100 der 330 TuS-Mitglieder sind Jugendliche oder Kinder. Zwölf Jugendtrainer kümmern sich um deren Ausbildung. Das Training locke auch Auswärtige an, weiß Hengstenberg: „Da geht viel über Mundpropaganda.“
Übrigens: Beim TuS wird nicht nur gekickt. Zwischen 60 und 70 Kinder tanzen hier, üben Choreografien für Fasnachtssitzungen ein. „Es brummt“, sagt der Vorsitzende zufrieden. Klar, dass bei so einem regen Vereinsleben jeden Tag Sportbetrieb auf dem Programm steht. Weil ein Zahnrad ins andere greift und viele mit anpacken.
Mit ihrer Bewerbung als „Verein des Jahres“ wollten Hengstenberg und seine Vorstandskollegen den vielen „Zahnrädchen“ deshalb auch danken. „Wir wollen die Helfer damit ehren“, sagt der Vorsitzende. Die mit dem Preis verbundene 500-Euro-Prämie sei schon verplant: „Die soll auf jeden Fall dem Jugendbereich zugute kommen.“ Ihre Auszeichnung werden die Stetter am 16. März bei der Sportlerehrung entgegennehmen – als Gastgeber in ihrer neuen Dorfgemeinschaftshalle.
Quelle
Von: Kathrin Thomas
Fotos: Stepan (2)/ J. Hoffmann
Aus: Die Rheinpfalz – Donnersberger Rundschau – Nr. 286 vom 08.12.2016, Seite 17