#missionpfalz 2016 – erfüllt!
Text: Markus Hengstenberg
Fotos: Markus Hengstenberg, Lisa Jakob, Daniel Sprenger
Audio (Interview): SWR Studio Kaiserslautern, Alexandra Dietz
Den Erwartungen gerecht zu werden war zum Schluss irgendwie einfacher als gedacht. Aber warum? Woher letztendlich diese Leichtigkeit? Was war passiert?
Es gibt bestimmt ganz viele Geschichten zum Stetten-Turnier 2016.
Hier ein kleiner persönlicher Rückblick von „offizieller Seite“:
Zunächst ging es schon vor gut 1 ½ Jahren mit der ersten Planung los. Bandcasting, Festzelt reservieren, Festausschuss auf die Beine stellen, die vielen einzelnen Bereiche (Küche, Strom, Wasser, Bar, Fahrdienst, Festschrift, Werbung, Security, Unterkünfte und noch unendlich vieles mehr) optimal besetzen. Und von Anfang an war klar, die Leute sind motiviert und knien sich rein in ihre Aufgaben. Ein gutes Gefühl …
Nach vielen Monaten der Planung ging es nach Christi Himmelfahrt in die finale Woche mit der Hauptarbeit. Für Freitag und Samstag war der Zeltaufbau angesetzt. Aus den Umständen heraus musste man sich kurz vorher anders als geplant entscheiden. Ein etwas „kleineres“ Festzelt musste her, dafür bekam man mehr Platz mit einem größeren Cateringbereich … zum Schluss erwies sich diese Variante als absolut richtige Maßnahme.
Für den Zeltaufbau standen an den ersten zwei Tagen jeweils gut und gerne 40 Helfer parat. Und jeder packte mit an. Kein Gemecker. Jeder gut drauf. Jeder voller Vorfreude. Das einzige was wirklich zu schaffen machte war das Wetter. Die Sonne brannte und über die ganze Woche des Aufbaus hatten wir unseren erhofften California Sunshine.
Durch die viele Arbeit vergingen die Tage und Nächte wie im Flug und die Partylocation nahm immer mehr ihre Form an. Neben den üblichen Ausstattungen für Küche und Ausschank wurde das Zelt samt Vorplatz mit viel Liebe zum Detail herausgeputzt. Der Vorplatz wurde mit „Holzhackschnitzels“ eingedeckt, das Zelt wurde aufgelockert mit Fahnen, Willkommensbanner, Blumenampeln, die Cafeteria strahlte die nötige Gemütlichkeit aus, der Ausgabenbereich auf genügend Platz ausgerichtet, in Reih und Glied gestellt und die Bar wurde zu einer echten Höhle für die Partylöwen dekoriert.
Selbst das Radio interessierte für diese vier bevorstehenden Tage des Ausnahmezustandes und der Südwestrundfunk schickte noch schnell eine rasende Reporterin in unser sonst so beschauliches Örtchen. Audio-Mitschnitt:
Am Vorabend waren alle Arbeiten soweit abgeschlossen. Eine riesige Ladung an Pizza wurde bestellt und über das anstehende Fest geredet. Auch die Wetterprognose war Thema. Als es dann noch hieß, wir bräuchten eine Heizung für das Festzelt hab ich mich echt gefragt ob wir Weihnachten haben oder Pfingsten ansteht?! Gut, die Weihnachtsmarktbuden mussten zwar als Kassenhäuschen und Infostand herhalten, aber wie ein Weihnachtsmarkt sah das hier nicht grad aus. Aber die Entscheidung pro Heizaggregat sollte auch hier zum Glücksgriff werden. I like!
Am „D-Day“ geschah dann wettertechnisch erstaunliches. Bis 13 Uhr wähnte man sich noch in frühlingshaften Maitemperaturen. Dann wurds kalt. Naaa, es wurd‘ saukalt! Die ganze Arbeit umsonst? Alles ist hergerichtet und jetzt das … Nachdem ein Sturm die Unterstellzelte am Sportplatz eliminierte, beruhigte es sich zunächst.
Die AH-Mannschaften aus Stetten/Karlstadt und unseres Nachbarvereins SV Gauersheim eröffneten die Spiele. Zum Schluss stand ein kurzweiliges 4:4 als Endergebnis und im Festzelt nahm das Publikum mit der Band die Fahrt auf.
Im Laufe des Abends kamen immer mehr Sterrer aus allen Himmelsrichtungen an. Viele hatten eine Fahrt in den Knochen mit endlosen Staus und Unwettern unterwegs. Der Feierlaune tat dies keinen Abbruch. Die Begrüßungen untereinander waren wieder voller Herzlichkeit. Der erste Teil vom Quantum Durst kam in die Puschen. Die „Bombshells“ aus Mannheim/Landau rockten derweil den Laden und man konnte schon in vielen Gesichtern sehen, die Leute haben einfach Bock bei uns zu abzufeiern. Und das bis in die Morgenstunden. Der Schlaf wurde automatisch weiter minimiert.
Am Samstagmorgen stand dann aber der eigentliche Grund dieser immer wiederkehrenden Stetten-Treffen an. Pünktlich um Zehn ertönte bei eisigem Nord-Ost-Wind der Anpfiff zum Fußball-Turnier. Unsere TuS-Coaches Lars und Martin hatten die Aufgabe der Turnierleitung übernommen.
Ich saß anfangs noch ein paar Minuten dabei. Mir war das definitiv zu kalt. Die Fans der Mannschaften ließen sich aber nicht davon abbringen. Wenn IHR Stetten spielte waren sie am Start. So muss das sein! Danach wärmten sich die meisten im Festzelt mit ordentlich Kaltgetränk wieder auf.
Bei den Gruppenspielen zeichnete sich gleich ab, wer sportlich den Ton angibt und um den Pott spielen sollte. Es gab einige interessante Spiele mit sehenswerten Treffern zu bejubeln und auch das Sportliche stimmte somit.
Nachmittags kam es dann zu ganz besonderen Ehrungen am Stettener Dorfbrunnen. Die Urgesteine aus Stetten/Rhön erhielten für ihre Treue zum Stetten-Turnier eine ganz besondere persönliche Auszeichnung und es wiederholte sich tatsächlich nochmal das Wunder der Geschichte vom Wasser zum Wein. Ein echter Gänsehautmoment für alle Anwesenden.
Gegen Abend trafen sich dann die Delegierten aus Sport und Politik zum Politischen Empfang, welcher vom Gemeinderat Stetten organisiert wurde. Für mich selbst war’s ne echte Premiere. Normalerweise steht man um die Uhrzeit mit den Jungs am Bierstand … Jetzt ganz offiziell und in Schale geworfen gleich am Rednerpult. Mein erster Gedanke war: Zum Glück ein Heimspiel! Aber die vielen bekannten Gesichter stimmten mich zuversichtlich. Und als dann die ersten Grußworte an unser Ort und unseren Verein gerichtet wurden, wurde einem nach und nach bewusst, was hier in letzter Zeit von vielen geleistet wurde und war man schon ein bisschen stolz auf die lobenden Worte. Die Gäste zeigten sich beeindruckt und strahlten eine Zufriedenheit aus, da musste jedem anwesenden Pfälzer das Gastgeberherzchen automatisch aufgehen. Als dann abschließend zu einem echten Megabuffet geladen wurde, kamen viele aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das Essen war genauso lecker wie es optisch und mit viel Liebe zum Detail präsentiert wurde. Dafür gab’s ein allgemeines „Wow“ als würdige Anerkennung für die Frauen des Gemeinderates.
So ein Stetten-Turnier daheim ist ja schon mit Stress verbunden. Nix Neues, weiß ja irgendwie jeder… Also ging’s vom Politischen Empfang ab heim … wieder umziehen.
Für Samstagabend stand Vollgas auf dem Programm. Die Hütte sollte voll werden! Die Werbung im Vorfeld zog ungemein.
Das Turnier hat aufgrund seines wiederkehrenden neunjährigen Rhythmus eh schon den Ruf etwas Besonderes zu sein. Vor dem Einlass kam es zu einer Menschenschlange. Neben den vielen Partypeoples aus unseren befreundeten Stetten standen auch viele, nicht minder feierwütige Gäste aus dem Umland parat. „Die Partyteufel“ fetzten über die Bühne und die Helfer rotierten bis zum Anschlag in allen Bereichen. Das Zelt machte ausgelassen Party und wollte schließlich auch versorgt werden. Wahnsinn was sich da vor und hinter der Theke abspielte. Kurz und knapp … Läuft!
Als am späteren Abend dem Publikum dann noch ein kleines Special geboten wurde, war die Stimmung definitiv Coyote geil! Keiner wollte hier jetzt weg: No one could Gogo home! Draußen war mittlerweile Bodenfrost aufgezogen und das Bar-Team hatte die zweite lange Nacht zu stemmen. Es lief `ne bomben Party mit Teufeln auf der Bühne und Engelchen auf der Theke … Stetten likes!
Der Sonntag war also bereits in der Nacht schon voll im Gange. Schlafen wurde zwangsweise überbewertet und der zweite Turniertag musste gespielt werden. Bei dem arschkalten Wind geriet das Fußballspiel fast zum notwendigen Übel bei dem ganzen Trubel. Für den Frühschoppen spielte Kalli Koppolt im immer mehr gefüllten Festzelt auf. Die Stimmung war top und es wurde non Stopp Zugabe gefordert. Was war denn hier los?!
Die Rhöner mieteten sich derweil in der halben Cafeteria ein und feierten ihre erste Meisterschaft der Reserve mit kistenweise Winzersekt. Es ist schon ein herrliches Gefühl so viel positiv verrückte und gut gelaunte Menschen auf einem Haufen zu sehen!
Nachdem die Gruppenspiele abgeschlossen waren standen auch die beiden Endspielpaarungen fest. Vor den Finals wurden noch traditionell zwei Einlagespiele bestritten. Bei der A-Jugend unterlag unsere Vertretung der JSG einer Auswahlmannschaft der restlichen Stetten mit 0:2. Unsere Mädels, mittlerweile bei dem FV Flonheim am Start, zogen gegen die Mannschaft des TSV Stetten/Hechingen mit 1:2 den Kürzeren.
Das Spiel um Platz 3 entschied Stetten/Hohentengen gegen Stetten/Karlstadt mit 3:1 für sich.
Im Finale trafen dann Stetten/Mühlheim und Stetten/Remstal aufeinander. Die Pfalz und unser Fußballplatz ist für Mühlheim ein scheinbar gutes Pflaster. Nach dem Triumph von 2007 konnten sie auch 2016 den Turniersieg bei uns verbuchen und sicherten sich mit einem verdienten 2:0 Sieg den Gewinn des Wanderpokals.
Und hier wären wir dann auch schon bei der nächsten Geschichte. Der Wanderpokal. Nach zig Tagen Dauerfeuer denkt man sich … Hopp, die Siegerehrung noch und dann hat man’s „offiziell“ gepackt. Nochmal hoch auf die Bühne, Dankesworte an alle raushauen und noch so ein paar Kleinigkeiten – bloß nix vergessen! Dann endlich übernimmt unser 1. Vorsitzender vom Stetten-Turnier Heinz Albiez das Mikro, seine lobenden Worte sind nochmal Zucker für alle fleißigen Helfer und als Martin dann die Siegerehrung übernahm, fiel auf … irgendwas stimmt hier nicht!?! Irgendwas fehlte auf der Bühne!
„Booaahh … WO IST DER WANDERPOKAL???“
Ein absoluter Hallo?Wach!Moment! Der Pokal war weg … fott … nimmi do … Aaaarggh!!! … und dann melden sich plötzlich die Rhöner zu Wort:
„…der Pokal befindet sich gleich auf dem direkten Weg in die Rhön … als Tauschgeschäft nehmen wir die Holzschlange („Sssssssslange“) von den Mühlheimern für ein Jahr in Beschlag!“
Bäääm! 🙂
Stetten/Mühlheim willigte notgedrungen ein und der Frieden war wieder hergestellt. Glückwunsch an Stetten/Mühlheim zum verdienten Turniersieg und Glückwunsch an den Letztplatzierten Stetten/Rhön, die nun die Glücksschlange für ein Jahr entführen dürfen.
Die Partyband „Rebel“ drehte nun auf und die Gassenhauer des Wochenendes wurden vom Publikum zum wiederholten Male zurückgeschmettert… „Hulapalu und das Lied von dieser einen … die, die immer lacht!“
Can’t forget 2016! Die Bar wurde ein letztes Mal und bis zum Anschlag auf ihre Belastbarkeit geprüft und hielt dem feiernden Mob stand.
Als früh morgens um 6 Uhr, die letzte Horde der unverwüstlichen Allgäuer PartyHooligans die Bar verlies war es schon bemerkenswert wie sie direkt in die HappyHour im gleichzeitig öffnenden Weizenstand über gingen. Absoluter Waaaahnsinn!
Während am Montagmorgen die ersten Camper dann ihren Rückzug vom diesjährigen Stetten-Turnier vorbereiteten, fanden sich die Vereinsoffiziellen um 11 Uhr zur Abschlussbesprechung im Sportheim ein. Auch hier gab es durchweg nur Positives zu hören und die Gäste waren einfach nur noch begeistert von dem durchweg gelungenen Konzept und der in allen Bereichen entgegengebrachten Herzlichkeit der vielen fleißigen Helfer.
JA … die Helfer, ohne sie wäre ein solches Fest mit diesem Ausmaß nicht möglich gewesen! Jeder half so gut es ging mit. Manch ein Gesicht war vorher komplett unbekannt und es identifizierten sich nicht nur die Vereinsmitglieder mit dieser selbst auferlegten Mammutaufgabe. Nein, es halfen jede Menge Leute, die mit dem Verein absolut nichts am Hut haben.
Von Vereinsseite kann ich nur jedem von euch meinen Dank und Respekt aussprechen. Es waren mega intensive Wochen und es wird noch lange nachhallen, dieses Stetten-Turnier 2016!
Und unser Motto „Ein Quantum Durst“ wurde überragend von unseren Gästen umgesetzt. Auch an euch viiiieeleeen Dank für eure Feierlaune – ein absolut hammergeiles Partyvolk!
Die Mission „Pfalz 2016“ ist hiermit endgültig abgeschlossen!
Behaltet die vielen Momente in guter Erinnerung … und nächstes Jahr sehn wir uns im Allgäu wieder!!! Dann allerdings … VOR DER THEKE!!! 😉