Fussball: Neun Stettener Teams spielen den Besten aus. Die Rede ist nicht ausschließlich vom TuS Stetten. Seit 1975 treffen sich an Pfingsten Vereine aus neun deutschen Stetten – eine wahrscheinlich einmalige Geschichte. Zwei Jahre pausierte das Turnier coronabedingt. 2022 kommt es zurück – in den Donnersbergkreis.
Stetten. Zwischen 3. und 6. Juni, wie immer über Pfingsten, soll die Veranstaltung „endlich wieder stattfinden“. Markus Hengstenberg, der Vorsitzende des TuS Stetten, gleichzeitig Mitorganisator des Turniers, plant schon fleißig mit seinem Team. Bereits 45-mal fand das Stetten-Turnier statt. Dass es weit über die pfälzischen Landesgrenzen hinaus bekannt ist, ist kein Wunder. Schließlich kommen die weiteren Teilnehmer hauptsächlich aus Bayern und Baden-Württemberg. Auch im nächsten Jahr werden drei Vertreter aus Bayern und fünf aus Baden-Württemberg dabei sein. 2022 soll das Event, das nicht nur durch das Fußballturnier, sondern auch mit Musik und Frühschoppen zahlreiche Besucher anlockte, wieder in der Pfalz stattfinden. „Das letzte Turnier fand 2019 vor der Pandemie in Stetten/Röhn statt. An eine Fortsetzung des Wettbewerbs war in den vergangenen beiden Jahren nicht zu denken. Eigentlich wäre Stetten/Hohentengen berechtigt gewesen, Gastgeber 2022 zu sein. Aufgrund der Ungewissheiten in Bezug auf Corona haben sie darauf verzichtet“, erklärt Hengstenberg, wie sein Verein zur Ausrichterrolle kam. Die festgelegte Reihenfolge der Turnierausrichtung kam also ins Wanken, und beim TuS entschied man sich dazu, einzuspringen: „In der Regel fungiert man alle neun Jahre als Gastgeber. Wir haben nach gemeinsamer Überlegung im Orga-Team entschieden, die Ausrichtung für 2022 zu übernehmen.“ Die Beweggründe sind für den TuS klar: „Es geht darum, den Fortbestand des Festes zu sichern. Unsere Sorge war, dass nach mehrjähriger Abstinenz das Interesse daran verloren gehen könnte. Die Möglichkeit für die Mannschaften und ihre Anhänger, den Saisonabschluss endlich wieder beim Stetten-Turnier feiern zu können, wollten wir ihnen bieten.“ In zwei Vierergruppen ist ein „Jeder-gegen-Jeden-Modus“ geplant. Anschließend finden ein Spiel um Platz drei und ein Finale statt. Dem Sieger winkt nicht nur Ruhm und Ehre, sondern auch ein großer Wanderpokal. Dabei steht allerdings nicht nur das Fußballturnier im Vordergrund, das am Samstag und Sonntag ausgespielt wird. Vor allem gehe es um das soziale Miteinander, wie der in Wiesbaden arbeitende TuS-Vorsitzende erzählt: „Über Jahre sind echte Freundschaften entstanden und man lernt immer wieder neue Leute kennen. Auch für die jeweiligen Regionen ist das Fest jedes Mal aufs Neue ein Höhepunkt. Drei Abende hintereinander bei Livemusik in einem Festzelt feiern zu können, ist ja auch bei uns im Donnersbergkreis eher die Ausnahme.“ Die Vision ist klar, die „Sterrer“ wollen den Reiz weiter aufleben lassen und die Tradition des Festes fortführen. Doch wie ist dies in Zeiten von Corona möglich und welche Planungssicherheiten gibt es für die Organisatoren? „Vertreter aller teilnehmenden Vereine haben sich bereits im Oktober getroffen und wir haben ihnen unser Hygienekonzept vorgestellt. Wir hatten bereits bei unserer Ausrichtung 2016 ein abgesperrtes Festgelände mit festen Ein- und Ausgängen.“ Aber bei der Planung und Durchführung einer Veranstaltung in dieser Größenordnung sei man in der aktuellen Zeit immer auch von Entscheidungen der Politik abhängig. „Sollten die Auflagen zum geplanten Zeitpunkt zu schwer umzusetzen sein oder die Einschränkungen zu stark sein, dann können wir das Fest bis vier Wochen vor dem Beginn absagen.“ Die Planung werde laut Hengstenberg aber nicht von dieser Restunsicherheit beeinflusst: „Wir gehen optimistisch an die ganze Sache. Alles wird noch detaillierter geplant und alles wird sich noch genauer angeschaut. Egal ob die angefragten Bands oder der Zeltverleih, jeder freut sich darauf, wieder ein Stück Normalität Einzug halten lassen zu können.“ Für die reibungslose Planung und Durchführung „werden unzählige ehrenamtliche Helfer benötigt“. Aufgaben wie Aufbau, Abbau, Ausschank sind zu bewältigen. Darüber, dass der Verein und seine Unterstützer dieser Aufgabe gewachsen sind, ist sich Hengstenberg ganz sicher: „Der Zusammenhalt hier ist super. Speziell in naher Zukunft werden wir diese Geschlossenheit brauchen, damit ein normales, gesellschaftliches Leben wieder stattfinden kann. Das Stetten-Turnier soll seinen Teil dazu beitragen.“ InfoMotto gesucht: Die letzten beiden Ausrichtungen des TuS Stetten standen unter dem Motto verschiedener James-Bond-Filme. Für 2022 will der Verein einen neuen Weg gehen und sucht kreative Motto-Ideen. Vorschläge nimmt der TuS bis 22. Dezember entgegen. Drei Vorschläge werden schließlich final in den Social-Media-Kanälen zur Abstimmung gestellt. Der Sieger wird prämiert. Infos unter www.tus-stetten.de
Donnersberger Rundschau vom 13.12.2021, mit freundlicher Genehmigung des Autors Daniel Ghoul