Es läuft die 80. Spielminute, Stetten führt knapp mit 1:0. Die Verteidiger des TuS sind bereits geschlagen, als es zu einem Zweikampf in unmittelbarer Tornähe zwischen Stettens Kapitän Sebastian Schrod und FVR-Stürmer Steffen Stein kommt. Stein setzt zum Schuss an, fällt im Strafraum, der sehr gute Schiedsrichter entscheidet auf Foulspiel, zeigt auf den Elfmeterpunkt. Dann die unglaubliche Wende: Der FVR Stürmer Stein gibt gegenüber dem Schiedsrichter an, dass Schrod zuerst den Ball gespielt hat, somit kein Foul begangen wurde. Daraufhin entscheidet der Schiedsrichter auf Abstoß und nimmt seine Elfmeterentscheidung zurück, während die TuS-Anhänger und Spieler mit lautem Klatschen Ihren Respekt gegenüber Stein zollen. Eine tolle Aktion – bemerkenswert vor allem bei diesem knappen Rückstand.
Doch von Beginn an…
Die erste Halbzeit verlief auf beiden Seiten ohne größere Höhepunkte, viel Kampf, noch mehr gelbe Karten, Ballverluste, ungenaue Pässe, hektische Abschlüsse auf beiden Seiten, eine Platzwunde seitens des TuS mit einem darauffolgenden vergebenen Elfmeter – für den Zuschauer kein besonders schön anzuschauendes Spiel mit der logischen Konsequenz, dass beide Mannschaften torlos in die Kabinen gingen. In der Halbzeit schien TuS-Coach Lars Igel klare Worte gefunden zu haben, gleich nach Wiederanpfiff zeigte Stetten, dass man besseren Fußball spielen kann als zuvor gezeigt. In der 53. Spielminute ging man somit in Führung. Niels Baum bediente mit einem schönen flachen Pass, den durchgelaufenen Sebastian Schrod, der im Stile eines Mittelstürmers den Ball rechts am Torwart vorbei ins Tor beförderte und bereits sein zwölftes Saisontor erzielte. In der Folge nutzte der TuS seine sehr guten Chancen zur 2:0 Führung nicht, haperten plötzlich mit dem guten Schiedsrichter, brachten Rockenhausen somit ins Spiel.
Diese übernahmen klar das Spielgeschehen, scheiterten jedoch mehrere Male entscheidend vorm Tor.
In der 88. Spielminute nutzte Stetten einen Konter zum 2:0: Auf der rechten Außenbahn setzte sich der starke Verteidiger Sebastian Skiendziel wunderbar durch und flankte auf den eingewechselten, im 16-Meterraum lauernden, Niklas Jacob, der den Ball klassisch in die rechte Ecke zum umjubelten 2:0 hämmerte. Das Spiel war somit entschieden, doch ein letztes Highlight folgte: Mit dem letzten Angriff der Partie kämpfte sich Innenverteidiger und Spielertrainer Lars Igel durch und spielte den Ball auf den ebenfalls eingewechselten Pascal Weishaupt, der den Ball mit vollem Risiko in den rechten Winkel drosch und dem gegnerischen Torwart dabei keine Abwehrchance ließ.
Nach Spielende zeigten die Spieler und einige Anhänger des TuS Stetten noch ein Spruchband für einen verletzten Mitspieler. Gute Besserung, Peter! Stand up stronger!