Stettens Manfred Reinecke trifft im Benefizspiel für die „Pälzer Parre“ gegen die FCK-Traditionself.
Text: Peter-Pascal Portz
Lokalsport, Rheinpfalz vom 31.05.2014
Stetten. Traumtore, einige Fußballmätzchen, die ein oder andere Showeinlage: Der Spaß stand an oberster Stelle – zusammen mit dem guten Zweck. Am Mittwochabend kickte die Traditionself des 1. FC Kaiserslautern in Stetten zugunsten einer gebeutelten Ilbesheimer Familie. Gegen die „Pälzer Parre“ gewannen sie mit 6:3. Dass die Roten Teufel ohne frühere Stars anreisten, war schade – es tat der Unterhaltung aber keinen Abbruch.
Fotos: Daniel Sprenger
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Die kratzige Stimme bebte. Bewaffnet mit zwei Bierkästen in den Händen ging Manfred Reinecke durch die Katakomben des Stetter Sportheims. Sein durchnässtes Trikot der „Pälzer Parre“ – Rückennummer 69 – hatte er noch übergestreift, der Schweiß tropfte auf das lila Jersey. Reinecke war fertig. Aber er badete im Glück. „Das ist ein geiles Gefühl“, schwärmte der „Oldie“, der eigentlich in der Stetter AH zwischen den Pfosten steht. Im Benefiz-Kick gegen die Traditionself des 1. FC Kaiserslautern nicht. Da wollte er auf dem Feld ran. Nur kurz. Für vielleicht fünf Minuten in Halbzeit zwei wechselte sich Reinecke ein – prompt gelang ihm ein Kunststück: In der Spitze freigespielt, schaufelte er seinen rechten Treter unter das Leder, der gefühlvolle Lupfer segelte über FCK-Keeper Thomas Henrichs und schlug genau unterm Gehölz ein. Ein Traumtor des Edeljokers. Danach verließ er den Rasen. Besser konnte es nicht werden. „Das Tor auf der Seite kenn’ und mag ich. Ich wollte drüber über den Torwart“, beschrieb der überglückliche Schütze.Sein Treffer verkürzte auf 2:5.
Am Ende siegten die „alten“ Roten Teufel mit 6:3. Ergebnis egal. „Der Spaß steht hier im Vordergrund, mal wieder ein paar alte Kameraden sehen. Im Großen und Ganzen geht es darum, dass sich auf beiden Seiten keiner verletzt“, sagte Lauterns überragender Stürmer Daniel Graf, heute Trainer des SV Steinwenden. Herrliche Tore gab es zu sehen, schöne Spielzüge. Der Fußball stand jedoch nur an zweiter Stelle.
Gekickt wurde für den guten Zweck: Erst im letzten Jahr verunglückte der Vater einer sechsköpfigen Familie aus Stettens Nachbarort Ilbesheim schwer mit dem Auto. Er war der Verdiener, brachte das Geld nach Hause. Längere Zeit lag er im Koma – seinem alten Verdienst wird er womöglich nie wieder nachgehen können. „Zwei seiner Kinder spielen auch bei uns in der Jugend. Da haben wir uns gedacht: Komm, um zu helfen, der Familie unter die Arme zu greifen, organisieren wir ein Benefiz-Spiel“, erklärt Markus Hengstenberg vom TuS. Reinecke zettelte die Aktion an. „Ich wollte ursprünglich gegen die Parre spielen. Der TuS hatte dann die Idee, daraus eine größere Sache zu machen“, so der Schütze.
Neben Werner Melzer, Daniel Graf und Thomas Richter bot der FCK überwiegend unbekannte Namen auf. Schade für die Zuschauer. Die fünf Euro sind aber eine gute Investition:
Alle Einnahmen gehen als Spende an die Ilbesheimer Familie – Sport kann etwas bewegen.