Auf Sterre Allahopp folgte Sterre Allahopp!
Nach einer für manchen Spieler harten Fasnachtssitzung in Stetten am Abend zuvor, hatte man am Sonntagmorgen zunächst ein paar Anlaufprobleme pünktlich beim Treffpunkt zu sein.
Zum Auftaktspiel gegen Sippersfeld war der TuS direkt gefordert. Die Mannschaft war sofort hellwach und motiviert. Es gestaltete sich ein offenes Spiel in dem zunächst Sippersfeld in Führung ging. Aber durch einen Doppelschlag von Johannes Henrich und dem entscheidenden Treffer 30 Sekunden vor dem Ende durch Niels Baum schlugen die Löwen zurück und fuhren die ersten drei Punkte ein.
Im nächsten Spiel bekam man es mit den Hallenspezialisten aus Albisheim zu tun. Hier konnte der TuS im Vergleich zum ersten Spiel noch ne Schippe drauflegen. Aus einer guten Defensive heraus war man spielbestimmend, nur die Chancenverwertung war Mangelhaft und so trennte man sich torlos.
Im dritten Spiel ging es dann gegen Zellertal. Auch in diesem Spiel gelang wieder eine Steigerung. Defensiv kompakt und nach vorne mit ein paar schönen Kombinationen stellten die Grün-Weißen das überlegene Team. Eine recht schnelle 2:0 Führung konnte Zellertal zunächst verkürzen. Zum Glück blieb es nicht lange spannend und der TuS zog mit zwei weiteren Toren davon zum nächsten Sieg. (Torschützen gegen Zellertal: waren 2x Sven Weishaupt, Patrick Ruth und Niels Baum.)
Auch gegen den nächsten Gegner, die SG Göllheim/Dreisen II, gingen die Jungs konzentriert zu Werke. Das Spiel wurde von Beginn an kontrolliert und zum Schluss kam ein standesgemäßer 4:0 Sieg dabei heraus. (Torschützen: 3x Patrick Ruth und 1x Sven Weishaupt.) Das Duo zeigte sich nicht nur in diesem Spiel sehr eingespielt, beide waren immer wieder maßgeblich an den Toren beteiligt.
Als nächster Gegner wartete ein vermeintlicher Mitfavorit, die zweite Mannschaft des ASV Winnweiler. Diese hatten in den ersten Spielen noch diverse Probleme ihren Rhythmus zu finden. Das Spiel gegen unseren TuS gingen sie aggressiv an und spielten bei Ballgewinn ohne Schnörkel Richtung Tor. Der TuS konnte anfangs nur wenig dagegenhalten und rannte schnell einem 0:2 Rückstand hinterher. Nach der Hälfte der Spielzeit erhöhte Winnweiler auf 3:0. Durch ein Solo verkürzte Sven Weishaupt und der TuS hatten 2 Minuten vor dem Ende die Riesenchance zum 2:3. Winnweiler rettete aber auf der Linie, sonst wäre vielleicht noch was möglich gewesen. Der TuS machte auf und fing sich durch einen Konter noch das 4:1.
Der Mamutspielplan brachte dem TuS eine längere Wartezeit und durch die zwischenzeitlichen Ergebnisse wurde schnell klar, nur mit einem Sieg konnte man sich noch für das Halbfinale qualifizieren. Dieses Wissen und vielleicht auch die lange Pause ließ im letzten Gruppenspiel die Beine erlahmen. Es lief nur wenig zusammen gegen einen Gegner, der nur auf Konter aus war. Beinahe hätte eine solche Spielsituation zum Erfolg geführt aber hier konnte sich TuS-Keeper Carsten Adam auszeichnen und hielt alle Chancen offen. Prompt brachte der einzig gelungene Angriff den entscheidenden 1:0 Erfolg und Sven Weishaupt staubte nach Pass von Patrick Ruth zum 1:0 ab. Stetten wollte nachlegen aber es wurde noch einmal brenzlig nachdem Sven Weishaupt für seinen Körpereinsatz eine etwas harte 2-Minuten-Strafe erhielt. Jetzt galt es die letzten 50 Sekunden in Unterzahl zu überstehen. Johannes Henrich, Patrick Ruth und Dennis Nostadt im Feld sowie Carsten Adam im Tor machten dies sehr gut und der TuS konnte sich senstionell als Gruppenerster fürs Halbfinale qualifizieren. Punktgleich aber mit dem schlechteren Torvehältnis folgte die TSG Zellertal ins Halbfinale. In der Gruppe A qualifizierten sich Topfavorit und Titelträger SV Gundersweiler sowie der TuS Gerbach.
Der TuS traf in der Vorschlussrunde auf Gerbach, das sich zuvor durch einen Sieg gegen Gundersweiler überhaupt erst für dieses Spiel qualifizieren konnte. Es war ein sehr taktisch geprägtes Spiel und kein Team wollte zuviel riskieren. Torchancen waren rar, die beste verzeichnete Stetten durch einen Pfostenschuss. Es blieb beim 0:0 und so musste das Neunmeterschießen entscheiden. Die fünf Schützen waren schnell gefunden. Spielertrainer Lars Igel und Dennis Nostadt verwandelten die ersten Neunmeter aber auch Gerbach zeigte sich treffsicher. Beim dritten Sterrer Schützen Sven Weishaupt bekam der Gerbacher Torhüter die Finger an den Ball und verhinderte den Weg ins Tor. Gerbach ging darauf in Führung. Nun schlug wieder die Stunde von Neunmeter-Killer Carsten Adam. Die beiden nächsten Neunmeter parierte er mit Bravour und zwischendurch gelang Niels Baum der Ausgleich zum 3:3. Als letzter Sterrer Schütze behielt Johannes Henrich die Nerven, schickte den Torwart in die falsche Ecke und mit seinem Tor den TuS ins Finale. Das viel umjubelte Finalticket war gelöst aber leider auch teuer erkauft, da sich der agilste TuS-Spieler Patrick Ruth verletzte und für das Finale nicht mehr einsatzbereit war.
Im Finale traf man dann erneut auf Zellertal, das im ersten Halbfinale den hohen Favoriten aus Gundersweiler bezwang. Für den verletzten Patrick Ruth kam Stettens vorbildlicher Teamplayer Christopher Bridgewater zum Einsatz, der als zweiter Keeper bei diesem Turnier moralisch unterstützen wollte und nur für den Notfall parat stand. Nun war er nicht für einen Einsatz im Tor gefordert, sonder musste als Allzweckwaffe aufs Eis.
Im Endspiel hatte Zellertal Spielvorteile, schien noch ein paar Körner mehr zu haben aber den Löwen gelang es die letzten Reserven zu mobilisieren. Der TuS wehrte sich nach Kräften und ging nach der Hälfte der Spielzeit durch einen zielgenauen Schuss von Dennis Nostadt ins lange Eck des Zellertaler Kastens mit 1:0 in Führung. In der Folge versuchte Zellertal noch mehr Druck aufzubauen aber der TuS blieb konzentriert und hielt stand. Nach einem Abschluss für Zellertal haderten diese mit der Abstoßentscheidung des Schiedsrichters und die Löwen schalteten einen Moment einfach schneller als der Gegner. Carsten Adam brachte den Ball schnell ins Spiel auf Dennis Nostadt, der mit Niels Baum auf das gegnerische Tor zustürmte. Beide hatten nur noch einen Abwehrspieler, Nostadt spielte uneingennützig einen Querpass auf den mitgelaufenen Baum und Niels schoss zum beruhigenden 2:0 ein. Jetzt galt es diese Führung über die letzten drei Minuten zu retten. Hier warfen sich neben unserem Keeper vor allem unsere Abwehrchefs Sebastian Schrod, (der in der Schlussphase vier Beine zu haben schien) und Johannes Henrich mächtig ins Zeug. Sie dirigierten und waren selbst in jeden Zweikampf zur Stelle. Dennis Nostadt und Niels Baum konnten auch in diesen Minuten nochmal ihr großes läuferisches Potenzial unter Beweis stellen. Christopher Bridgewater fügte sich nahtlos ins Team ein und half kräftig mit den Sieg einzufahren. Als die Schlußsirene ertönte konnte man ein Mix aus Riesenfreude und aber auch Erleichterung bei jedem sehen, dass dieser harte Tag endlich gemeistert war. Irgendwie konnte man es kaum glauben aber auch dieses Finale war zum Schluss verdient gewonnen. Leider wurde auch dieser Sieg durch eine Verletzung von Sven Weishaupt etwas getrübt und wir wünschen beiden Verletzten gute Besserung und schnelle Genesung!
Zu guter letzt muss man noch den Spieler erwähnen der als Sinnbild für diesen Gewinn wie kein anderer steht. Schier unbändiger Sieges- und gar Überlebenswille zeigte unser Michel Enders und machte somit einen kaum für möglich gehaltenen Erfolg für die Löwen wahr!
Und neben dem Hallentitel durfte sich Stettens Coach Lars Igel (zwar etwas ungläubig) aber durchaus verdient über die Wahl zum „Spieler des Turniers“ freuen, denn Lars hat als Trainer eine hervorragende Leistung gezeigt und aus dem TuS Stetten tatsächlich eine Hallenmannschaft gemacht! Letztes Jahr stand schon der Überraschungserfolg beim Hallenturnier in Göllheim ins Haus… Jetzt freut man sich über diesen Titel!
Wer hätte das von uns ‚Alten‘ denn jemals gedacht?!? Denn die Jungs haben etwas ganz historisches geschafft! Der TuS 1860 Stetten gewinnt zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Kreishallenmeisterschaft bei den Aktiven!!! Herzlich Glückwunsch! Wir sind echt löwenmäßig stolz auf euch!
Zum Feiern war man anschließend nach diesem kräfteraubenden Wochenende schlichtweg zu kaputt aber wer die Sterrer kennt weiß auch… aufgeschoben ist nicht aufgehoben! 😉